Es ist neun Uhr morgens in Mudanya, einem Luftkurort am Marmarameer. Die Sonne scheint, das Wasser glitzert – ein schöner Tag. Ein VW Caddy fährt auf den weiten Platz direkt am Ufer. Er trägt das blaue Logo von TÜVTÜRK, ein Oktagon wie das der deutschen Muttergesellschaft TÜV SÜD. Die beiden Techniker parken das Auto, dann bauen sie routiniert mithilfe von Absperrbändern und Hütchen einen mobilen Prüfstand auf. Zum Schluss wird eine Kamera auf dem Wagendach montiert. Hier wird alles aufgezeichnet, als Dokumentation und zum Schutz vor Korruption.
Jetzt kann die Prüfung beginnen. Der erste Traktor wartet schon. Es ist ein roter Erkunt, zügig fährt er in die Prüfzone ein. Die Traktorfahrer im ganzen Land kennen diesen Ablauf mittlerweile. Zu Beginn des neuen Jahrtausends beschloss die türkische Regierung, die hohen Unfallzahlen im Land zu senken, veraltete Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen und alle anderen nach europäischen Standards regelmäßig begutachten zu lassen. TÜV SÜD baute daraufhin zusammen mit zwei Partnerfirmen ein flächendeckendes Netz von Prüfstellen in der Türkei auf, die 2008 in Betrieb gingen. Darunter sind auch über 100 mobile Stationen, unter anderem für landwirtschaftliche Maschinen – ein Service für die Bauern im landwirtschaftlich geprägten Anatolien.