Vom niederländischen Enschede aus ist die Zukunft der Welt in diesem Jahr wieder ein Stück dramatischer geworden. Der Wassermangel der Weltbevölkerung sei weit größer als bislang bekannt, warnte Arjen Hoekstra. Der Professor für Wassermanagement an der Universität Twente lieferte die Erklärung gleich hinterher: „Bis zu vier Milliarden Menschen sind davon betroffen.“ Damit geht mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung das Wasser aus.
Für die Prognose blickte das Hydrologenteam um Arjen Hoekstra tief in die Datensätze von Wetterstationen auf der ganzen Welt. Im Unterschied zu früheren Studien standen aber die monatlichen Niederschläge anstelle der Jahresmittelwerte im Fokus. „Abschätzungen für das ganze Jahr berücksichtigen keine vorübergehenden Schwankungen in der Wasserverfügbarkeit wie Dürren und Überschwemmungen“, so Hoekstra. Vor allem der Klimawandel sorgt dafür, dass trockene Regionen noch trockener werden – und dass sich selbst in gemäßigten Breiten wasserarme Monate häufen werden. Auch der steigende Bedarf ist ein Problem: Die Weltbevölkerung wächst, dadurch müssen mehr Nahrungsmittel angebaut und mehr Felder bewässert werden. Doch wie kann es gelingen, gegenzusteuern? Ein Blick auf vier „Wasser-Hotspots“ zeigt, wie vielschichtig die Probleme sind – und auf welchen teils innovativen Wegen Lösungen gefunden werden.