Wenn Norbert Seibt über Elektroautos spricht, sprudeln die Fachwörter und seine Begeisterung nur so aus ihm heraus. Seibt redet dann über Adapterplatten und Motorhalterungen über EMV-Nachweise und Unterdruckpumpen. Vor allem aber beschreibt er das Gefühl, mit so einem Elektroauto über die Straßen seiner bayerischen Heimat zu gleiten. „Man schwebt fast über den Asphalt“, schwärmt er. „Wer das einmal erlebt hat, will nie wieder zu einem Benziner zurück.“
Seibt, 57, hat seine Leidenschaft gefunden – und lebt sie in seinem Beruf aus. Für TÜV SÜD Auto Service prüft der Sachverständige und gelernte Kfz-Mechaniker in Niederbayern neben anderen Fahrzeugen immer mehr Elektroautos von Bastlern für die Erstzulassung. Als er 2001 bei TÜV SÜD anfing, rollten Elektroautos allerdings nur in Science-Fiction-Filmen über die Straßen. „Dass ich irgendwann fast jede Woche so ein Auto am TSC in Eggenfelden abnehmen würde, hätte ich nie gedacht“, sagt Seibt.
Die Dinge änderten sich, als ein Tüftler aus der Region anfing, ausgediente Liebhaberwagen in Elektrowagen zu verwandeln. Erst einen alten Fiat 500, später einen Käfer. Die einzige Vorlage: ein TÜV SÜD-Datenblatt. Nachdem die Projekte fertiggebaut waren, fehlte nur noch die Abnahme. Das erste Elektroauto rollte bei Norbert Seibt an die Prüfstelle. „Ich habe mich damals sofort in das Thema verliebt“, erinnert sich Seibt.